In einem kleinen Ort inmitten der unbeschreiblichen Weite und des hohen Himmels von Brandenburg fühlt man als ausgelaugter Großstädter erstmal eine wohltuende Stille.
Diesen Satz habe ich im Sommer diesen Jahres in einer Geschichte schon einmal benutzt –
diesen unglaublich hohen Himmel und diese Stille.
Und das Ganze direkt vor den Toren der Stadt Berlin.
Diese Ruhe wird jetzt augenscheinlich bedroht.
Frei nach dem Motto: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“ fanden viele von uns in der Märkischen Oderzeitung einen Artikel über einen möglichen Ausbau unseres Flugplatzes zu einem Business Jet Airport.
Heute ist dieser alte Flugplatz als Sonderlandeplatz klassifiziert und darf ausschließlich von Ultraleichtflugzeugen genutzt werden.
Heute gibt es dort auch ausgedehnte Solarfelder, eine Wildtierfarm und weitere verschiedene Unternehmen. Direkt angrenzend ein sich immer weiter ausdehnendes Wohngebiet sowie die Rosenpark – Grundschule und das Jugend-, Sport- und Freizeitzentrum, genannt Hangar 3.
„Die Länder Berlin und Brandenburg benötigen einen Geschäftsflugplatz. Berlin Tegel wird geschlossen und der BER weist schon vor der Eröffnung Kapazitätsengpässe auf“ – so steht es im Entwicklungskonzept zum Business Jet Airport Werneuchen.
Nein, ich will hier nicht schon wieder über den BER lästern. Ich will auch nicht in Abrede stellen, dass es möglicherweise wirklichen Bedarf für einen Geschäftsflugplatz gibt.
Von Seiten der Stadtverwaltung Werneuchen gibt es bislang noch keinen Hinweis zu diesem Vorhaben für die Öffentlichkeit..
Gut, ok, es gibt eine Informationsveranstaltung am 4. November 2016 um 19.00 Uhr im Hangar 3.
So steht es jedenfalls in der o.g. Zeitung.
Warum gibt es keinen Aushang? Warum gibt es keine Information auf der Website der Stadt? Na, ja, vielleicht erscheint ja im nächsten Amtsblatt ein kleiner Hinweis. Das will ich zumindest stark hoffen.
Dieser Flugplatz befindet sich direkt in unserer Stadt.
Die Flugzeuge starten und landen in Ost- oder West Richtung und
damit unmittelbar über Wohngebiete und angrenzende Ortsteile von Werneuchen.
Das tun die Ultraleichtflugzeuge (bis 5,7 Tonnen Abfluggewicht) jetzt auch.
Zukünftig werden es Business Jets mit bis zu 50 Tonnen Abfluggewicht sein.
Für das Jahr 2018 sind jetzt über 11.000 Flugbewegungen geplant.
Viele der heutigen Bewohner sind aus der Großstadt geflüchtet um Ruhe zu finden.
Haben investiert. Ich glaube nicht, das sich der Wert der Grundstücke dann erhöhen wird.
Wir werden Lärm, Abgase und unendlich viel mehr Verkehr zu ertragen haben.
Schon jetzt ist die B 158 zu den Stoßzeiten eine Zumutung.
Beim genaueren Anschauen dieses Projektes entstehen immer mehr Fragezeichen.
Versprechen sich die Investoren ein schnelles Geld?
Und warum sollen wir Bürger oder besser gesagt wir Steuerzahler diese Kröte schlucken?
Müssen wir wieder die „Rotbauchunke aus dem Schrank holen“?
Ich hoffe, wir machen unsere Sache richtig.
Macht’s gut, Nachbarn.
Eure
Jutta
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